Artikel aus:  "ALLGEMEINE DEUTSCHE ZEITUNG FÜR RUMÄNIEN" -ONLINE  ( 05. Juli  2002 )

 

Nur noch 60.000 Deutsche in Rumänien
Endgültige Ergebnisse der Volkszählung Anfang 2003

Bukarest (ADZ) - Schuld an dem Bevölkerungsschwund, der in Rumänien in den letzten zehn Jahren verzeichnet wird, sind vor allem die hohe Sterblichkeitsrate, die sinkende Geburtenrate sowie die Auswanderung, teilte Aurel Camara, der Vorsitzende des Nationalen Instituts für Statistik INS, auf einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag mit. Die endgültigen Ergebnissen der Volkszählung 2002 werden Anfang nächsten Jahres veröffentlicht. Laut vorläufigen Zahlen wurden bei der Volkszählung 21.698.181 Personen registriert (mögliche Fehlerquote 0,17 Prozent), das ist rund 1 Million weniger als 1992. Die nationalen Minderheiten machen 10,5 Prozent der Bevölkerung Rumäniens aus. Die deutsche Minderheit ist mit 60.088 Personen (0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) im Vergleich zu 1992 nahezu auf die Hälfte geschrumpft. Auch zur ungarischen Minderheit haben sich weniger Personen bekannt (-190.000), die Gesamtzahl liegt bei 1.434.377 (6,6 Prozent). Innerhalb der Minderheiten legten die Roma um über 130.000 Personen auf 535.250 zu, dabei handelt es sich um jene Bürger, die sich bei der Volkszählung als Roma bezeichneten. Experten gehen davon aus, dass die reale Zahl der Roma in Rumänien weitaus höher liegt. Hinsichtlich der Religion ergab die Volkszählung keine spektakuläre Änderungen: als orthodox erklärten sich 86,7 Prozent der Bevölkerung, katholisch 4,7 Prozent, reformiert 3,2 Prozent, Pfingstler 1,5 Prozent, griechisch-katholisch 0,9 Prozent. Als Atheisten bezeichenten sich insgesamt nur 23.000 Personen (0,1 Prozent). Die Lebenserwartung ist in Rumänien bei Männern auf 66 Jahre, bei Frauen auf 73 Jahre gesunken. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung ist von 50,8 auf 51,2 Prozent gestiegen. Am stärksten ist die Bevölkerung im Kreis Karasch-Severin und Hundeoara geschrumpft (-11,4 Prozent, bzw. -11,1 Prozent), zugelegt haben der Kreis Ilfov (+4,6 Prozent) und Ia¿i (0,9 Prozent).